
Nicht-medikamentöse Therapie bei Narkolepsie
Auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen spielen bei Narkolepsie eine wichtige Rolle. Sogenannte Coping-Strategien (Bewältigungsstrategien) können dazu beitragen, die Erkrankung zu bewältigen, Belastungen zu reduzieren und das Leben mit der Schlaf-Wach-Störung erträglich zu machen.71
- Schlafhygiene
- Rechtzeitig handeln
- Nickerchen einlegen
- Sport gegen die Monotonie
- Eigene Strategie entwickeln
- Tipps zur Verhaltensänderung
- Austausch in einer Selbsthilfegruppe
Schlafhygiene bei Narkolepsie
Als Grundlage der Strategien zur besseren Bewältigung von Narkolepsie gilt die Schlafhygiene. Darunter versteht man Verhaltensweisen, die einen erholsamen Schlaf fördern. Narkolepsie-Patienten können beispielsweise mithilfe von Schlafprotokollen ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und damit die für sie am günstigsten Zeiten zum Einschlafen und Aufwachen bestimmen.71
Rechtzeitig handeln
Wer an Narkolepsie erkrankt ist, kann sich nicht oder nur mit größtem Aufwand gegen den Schlaf wehren. Es gibt allerdings Möglichkeiten, die Einschlafattacken in den Griff zu bekommen. Dem Schlafdrang kann man etwa entgegenwirken, indem man rechtzeitig eine kleine Pause einlegt. Auch ein moderater Koffeingenuss kann durch seine stimulierende Wirkung einen kurzfristigen Nutzen bringen.108 69 143 110 71
Nickerchen einlegen
Narkolepsie-Patienten, die mit der Erkrankung vertraut sind, können schon im Voraus einschätzen, in welchen Situationen es sinnvoll ist, vorher ein Nickerchen einzulegen.108 69 Mehrere kurze, bewusst in den Tagesablauf eingebaute Nickerchen oder zwischendurch eingelegte (längere) Schlafpausen empfinden viele Betroffene oft als sehr erholsam.108 69 143 110 71
Sport gegen die Monotonie
Regelmäßige Bewegung wirkt Monotonie und Müdigkeit entgegen. Dabei kommt es nicht darauf an, Hochleistungssport zu betreiben, sondern seine Lebensgewohnheiten etwas umzustellen. Das bedeutet, die Treppe anstelle des Aufzugs zu nehmen oder, falls möglich, den Weg zur Arbeit zu Fuß zurückzulegen.108 69 143 110 71
Eigene Strategie entwickeln
Wichtig ist, eine persönliche Strategie zur Bewältigung zu finden. Im Prinzip kann ein Narkolepsie-Patient fast alles, was ein gesunder Mensch macht, tun. Nur eben nicht zu jeder Tageszeit. Es ist wichtig, zu lernen, welche Symptome wann auftreten können und welche Probleme damit verbunden sind. Ein Schlaftagebuch kann dabei helfen, die wachen und schläfrigen Phasen zu ermitteln und so die Zeit besser einzuteilen.108
Tipps zur Verhaltensänderung
- Mit der Krankheit zu leben bedeutet auch, das unmittelbare soziale Umfeld zu informieren. Nur wenn Ihre Mitmenschen wissen, was Narkolepsie bedeutet, können sie entsprechend reagieren.108 69 115 110 112
- Versuchen Sie, soweit es geht, die Tagesschläfrigkeit positiv zu nutzen, indem Sie den Tag gezielt durch Schlafpausen strukturieren. Je nachdem, wie schwer die Krankheit ausgeprägt ist, sollten Sie mehr oder weniger häufig pausieren. Werten Sie diese Auszeiten nicht als Schwäche, sondern als Möglichkeit, Kraft zu schöpfen.108 69 115 110 112
- Machen Sie sich einen Zeitplan für das Zubettgehen und Aufstehen. Folgen Sie täglich der gleichen Routine.108 69 115 110 112
- Viele Narkolepsie-Patienten haben mit Übergewicht zu kämpfen. Achten Sie deshalb besonders auf Ihre Ernährung! Eine gesunde Lebensweise ist für Sie wichtig. Vermeiden Sie ausgiebige, fettreiche und kohlenhydrathaltige Mahlzeiten. Diese verstärken die Einschlafneigung während des Tages.108 69 115 110 112
- Bewegen Sie sich regelmäßig, zumindest dreimal in der Woche, vor der Schlafenszeit.108 69 115 110 112
- Nutzen Sie das Bett keinesfalls für wach haltende oder nicht entspannende Tätigkeiten. Ihr Bett sollte ein Ort der Ruhe für Sie sein.108 69 115 110 112
Austausch in einer Selbsthilfegruppe
Die Symptome einer Narkolepsie können für Betroffene sehr belastend sein. Viele Patienten berichten aber, dass ihnen eine Änderung der persönlichen Einstellung geholfen hat. Nachdem sie sich nicht mehr gegen die Erkrankung gewehrt, sondern sie akzeptiert haben, sei ihnen der Umgang damit viel leichter gefallen. Viele Narkolepsie-Patienten bewerten zudem aus Erfahrung das Gespräch mit anderen Betroffenen als hilfreich. Die Deutsche Narkolepsie-Gesellschaft (DNG) etwa hat viele regionale Selbsthilfegruppen, die sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen.108 110